Act against Aids

Mentale Gesundheit trotz Coronakrise

Die verhängte Ausganssperre in Simbabwe bringt viele unserer bereits belasteten Patientinnen und Patienten in eine noch grössere Not. Gerade in diesen Zeiten sind unsere psychosozialen Dienste wichtiger denn je. Unser Team hat sich neue Wege einfallen lassen, um unsere Patientinnen und Patienten während der Coronakrise erreichen zu können. Unsere Leiterin der psychosozialen Dienste Bahati Kasimonje gibt einen Einblick.

Das Team der psychosozialen Dienste beantwortet momentan Fragen rund um den Zugang zu lebensrettenden Behandlungen und zur Nahrungsmittelsituation. Die Menschen haben existentielle Sorgen und wissen oft nicht, woher die nächste Mahlzeit kommen soll. Es plagt sie die Ungewissheit: oft leben sie bereits von der Hand in den Mund. Die ohnehin marode Wirtschaft verschärft ihre prekäre Situation. Dank einer Karte, die sie als Patienten der Newlands Clinic ausweist, können sie die Strassensperren passieren und in die Klinik kommen. Dort können wir sie medizinisch behandeln, ihnen Lebensmitteln geben und mit Medikamenten versorgen. Wenn sie weitere medizinische Hilfe benötigen, unterstützen sie die psychosozialen Dienste bei der Überweisung in eine andere Klinik.

Häusliche Gewalt und Gruppentherapie

Einige unserer Patientinnen erfahren häusliche Gewalt. Die Ausgangssperre verschärft diese Problematik. Per telefonischer Beratung erarbeiten unsere Fachleute zusammen mit den Betroffenen Sicherheitspläne oder vermitteln Kontakte zu Organisationen, die Schutz bieten können.

Aufgrund der Ausgangssperre mussten wir Projekte wie das Berufsbildungsprogramm oder die Gruppentherapie unterbrechen. Aber wir setzen alles daran, die Programme nicht vollkommen zu stoppen. Denn gerade für Jugendliche ist die mentale Stütze der psychosozialen Dienste enorm wichtig. Per WhatsApp oder mit Telefonanrufen bleiben wir mit den Jugendlichen in Kontakt. Insbesondere mit jenen Patienten, bei denen ein Therapieunterbruch wahrscheinlich ist.

Wir hoffen, dass wir schon nächste Woche wieder einige der Projekte in der Newlands Clinic aufnehmen können. Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um unsere Patientinnen und Patienten sicher durch diese Krise zu begleiten.

Mentale und soziale Unterstützung ist für unsere Patientinnen und Patienten enorm wichtig. Vor allem Jugendliche hadern mit ihrer HIV-Infektion und der daraus resultierenden lebenslangen Behandlung. Sie brauchen viel Unterstützung, um sicher zu gehen, dass sie der Therapie treu bleiben. Mehr dazu lesen Sie hier:

Die psychische Gesundheit als zentraler Faktor in der HIV-Therapie