Die HIV/Aids-Epidemie lässt sich längerfristig nur mit einer qualitativ guten Behandlung bekämpfen. Die im Oktober 2017 publizierte Langzeitstudie «TENART» zeigt, dass das umfassende Behandlungsmodell der Newlands Clinic ebenso erfolgreich ist wie die HIV-Therapie in der Schweiz (vgl. The HIV care cascade in Switzerland, Kohler et al. 2015). So sind nach zehn Jahren Behandlung 78 % der Langzeitpatienten immer noch in Behandlung, und die Sterblichkeitsrate beträgt nur 4 %. 90 % der Patienten, die seit zehn Jahren in Behandlung sind, haben zudem eine vollständig unterdrückte Viruslast. Dies bedeutet, dass sie nicht mehr ansteckend sind und Frauen das HI-Virus bei der Geburt und beim Stillen nicht auf ihr Kind übertragen.
Kampf gegen die Resistenzen ist entscheidend
Gemäss der Studie ist die umfassende Behandlung und Betreuung der Patienten entscheidend für den Erfolg der HIV/Aids-Therapie. Nehmen die Patienten ihre Medikamente nicht regelmässig ein, kann das HI-Virus nämlich bereits nach kurzer Zeit mutieren und so entstehen resistente Viren. Dann versagt die Therapie, und es muss auf Medikamentenkombinationen umgestellt werden, die sehr teuer und in Entwicklungsländern zum Teil gar nicht erhältlich sind.
Ruedi Lüthy, Gründer der Newlands Clinic: «Die HIV/Aids-Epidemie lässt sich langfristig nur durch eine qualitativ gute Behandlung und dadurch hohe Therapietreue bekämpfen. Es braucht nebst Medikamenten eine umfassende Information der Patientinnen und Patienten sowie eine engmaschige medizinische und psychosoziale Betreuung. Wir bieten in der Newlands Clinic bei Bedarf begleitete Selbsthilfegruppen, Workshops für Jugendliche und psychologische Beratung an.»
Ruedi Lüthy plädiert im weltweiten Kampf gegen HIV/Aids insbesondere für vermehrte Anstrengungen in der Ausbildung der Ärzte und Pflegepersonen in stark betroffenen Ländern. Damit kann die Qualität der HIV-Behandlung gesteigert werden, was nebst der Prävention der einzige Weg ist, um die Epidemie nachhaltig zu bekämpfen. Das Ausbildungszentrum der Newlands Clinic bildet pro Jahr rund 500 Ärzte und Pflegepersonen aus ganz Simbabwe aus oder weiter.
Die komplette Studie: