Act against Aids

Wichtiger Beitrag zur HIV-Forschung

Neben der lebensrettenden Behandlung von Menschen mit HIV/Aids trägt die Newlands Clinic zur laufenden Verbesserung der antiretroviralen Therapie im südlichen Afrika bei. Möglich machen dies qualitativ hochstehende Langzeitdaten, die mit unserer eigenen Software ePOC gesammelt werden.

Mittels einer elektronischen Datenbank sammelt die Newlands Clinic seit mehr als 15 Jahren umfassende medizinische Daten zur HIV-Therapie. Diese geben zum Beispiel Auskunft über die Wirksamkeit verschiedener HIV-Medikamente, die Viruslast im Blut oder die Häufigkeit von Krankheiten, die im Zusammenhang mit HIV auftreten. Mittlerweile verfügt unsere Klinik über einen für Simbabwe und das südliche Afrika einzigartigen Datensatz.

Sexuell übertragbare Infektionen erkennen
Eine aktuelle Studie befasst sich mit sexuell übertragbaren Infektionen wie Herpes genitalis oder Syphilis bei HIV-positiven Frauen. Unbehandelt können diese zum Beispiel ein Risiko für das ungeborene Kind darstellen, zu Unfruchtbarkeit führen oder das Risiko einer HIV-Übertragung erhöhen. Die Studie zeigt, dass rund 60 % der untersuchten Patientinnen eine entsprechende Infektion aufweisen, obwohl 87 % von ihnen keinerlei Symptome zeigen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines systematischen Screenings.

Weitere aktuelle Forschungsthemen sind die Tuberkulose-Prophylaxe bei Kindern und Jugendlichen, die Diagnose resistenter HI-Viren, die Prävention häufiger Krebsarten sowie neue Therapieansätze bei Jugendlichen mit mangelhafter Behandlungs- und Einnahmetreue der HIV-Medikamente. Darüber hinaus leistet die Datenbank der Newlands Clinic in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern einen wichtigen Beitrag zur internationalen Studie IeDEA über die AIDS-Epidemie im südlichen Afrika.

Klinikeigenes Labor ausgebaut
Eine wichtige Voraussetzung für klinische Forschung ist ein gut ausgerüstetes Labor. Im Jahr 2019 konnte ein Sequenziergerät angeschafft werden, dank dem die Erbsubstanz von HIV auf Resistenzen gegenüber antiretroviralen Medikamenten neu klinikintern analysiert werden kann – zuvor wurde dies in Südafrika oder Kalifornien durchgeführt.

Die Forschungskompetenz soll weiter ausgebaut werden: Laborleiter Tinei Shamu absolviert zurzeit im Fernstudium ein PhD-Programm in Epidemiologie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern, und alle Mitarbeitenden, die sich an Forschungsprojekten beteiligen, wurden im Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten geschult. Durch Publikationen in anerkannten Fachzeitschriften und Präsentation an internationalen Kongressen können die Studienergebnisse vermehrt einem breiten Fachpublikum zugänglich gemacht werden.