Act against Aids

«Ich hoffe, andere positiv beeinflussen zu können»

Ethel Dorothy Itayi Tsomondo bildet Pflegefachpersonen an der Parirenyatwa Schule für Krankenpflege aus. Sie nahm an unserem Kurs zur HIV-Behandlung für Ausbildungspersonal teil. Menschen wie sie sind der Schlüssel, um das Wissen an Gesundheitsfachpersonen in Ausbildung im ganzen Land weiterzugeben. In unserem Interview spricht Ethel Dorothy Itayi Tsomondo über ihre Erfahrungen und sagt, was sie sich davon erhofft.

Wie wird dieser Kurs deine Arbeit als Lehrerin beeinflussen?
Der Kurs hat mir die Augen geöffnet. Ich wusste bereits einiges über HIV, aber vieles hat sich verändert. Mit diesen aktuellen Informationen werde ich meine Lehrmittel überarbeiten. Das neu erworbene Wissen hilft mir, Studierende und Doktorierende auf einem persönlichen Level abzuholen. Das wiederum wirkt sich auf die Qualität der Behandlung aus und trägt zur Stärkung der Patientinnen und Patienten sowie der Gemeinschaft bei.

Welche Information hat dich am meisten beeindruckt?
Ich habe gelernt, nicht nur auf die Behandlung zu fokussieren, sondern auch psychosoziale Faktoren miteinzubeziehen. Ziel ist es, die Therapietreue der Menschen positiv zu beeinflussen. Die Person vor mir ist nicht nur krank, sondern hat auch familiäre, psychosoziale und wirtschaftliche Herausforderungen, die in ihrem Leben eine Rolle spielen. Wichtig ist, diese Herausforderungen in den therapeutischen Ansatz zu integrieren, anstatt lediglich Medikamente zu verschreiben. Wir müssen die Menschen darin bestärken, dass sie trotz HIV ein normales Leben leben können. Das ist doch fantastisch.

Was hat dich in der Newlands Clinic am meisten überzeugt?
Die Klinik ist sehr gut ausgerüstet. Medikamente und Tests sind vorhanden. Für meine Berufskolleginnen und -kollegen ist es wichtig zu wissen, dass es einen solchen Ort gibt, an dem eine umfassende Behandlung angeboten wird. Hier erhalten die Patientinnen und Patienten das komplette Behandlungspaket. Ausserdem sind die Pflegefachpersonen, Ärztinnen und Ärzte sehr fürsorglich und haben einen guten Draht zu den Betroffenen. Das ist eine wahre Inspiration. Und diese qualitative Behandlung ist nur dank der Spenderinnen und Spender möglich.

Was erhoffst du dir von diesem Kurs?
Als Lehrerin gebe ich mein erworbenes Wissen an Pflegepersonen in Ausbildung weiter. Ich hoffe, dass ich so einen positiven Einfluss auf den Umgang mit sexueller und reproduktiver Gesundheit habe. Die Menschen müssen sich regelmässig testen lassen. HIV ist heute kein Todesurteil mehr. Wir müssen die Menschen ermutigen, an ihrer Therapie festzuhalten, und ihnen aufzeigen, welche Vorteile das bringt. Als Gesundheitsfachpersonen ist es unsere Aufgabe, die Vorurteile gegenüber HIV zu überwinden.