Act against Aids

Jahresbericht: Editorial vom Stiftungsgründer

In seinem Jahresrückblick erzählt Ruedi Lüthy von herausfordernden Situationen und schönen Momenten. Sein besonderer Dank geht an das Team in Harare sowie die Spenderinnen und Spender in der Schweiz.

Vor 20 Jahren haben meine Familie und ich entschieden, in Simbabwe eine HIV-Klinik aufzubauen. Wenn ich zurückblicke, kann ich nur staunen, was wir in dieser Zeit alles erreichen durften. So bietet die Newlands Clinic heute rund 8'000 Patientinnen und Patienten eine wirkungsvolle HIV-Behandlung. Und wir sind mittlerweile das wichtigste HIV-Ausbildungszentrum im Land. Unser Team leistet hochprofessionelle Arbeit und setzt sich — wo immer möglich — ein. Das macht mich stolz und dankbar. Doch es bleibt noch viel zu tun.

Denn noch immer ist das öffentliche Gesundheitssystem in Simbabwe schlecht aufgestellt. So kommen oft sehr kranke Patientinnen und Patienten in die Newlands Clinic auf verzweifelter Suche nach Hilfe. Gerade für Menschen mit schweren, HIV-assoziierten Krebserkrankungen ist es oft zu spät und wir können sie nur noch palliativ begleiten. Das ist für unser Team eine grosse psychische Belastung. Doch trotz dieser schwierigen Momente erleben wir auch viel Positives. Im vergangenen Jahr durften wir über 1'000 Gesundheitsfachpersonen im Bereich HIV/Aids ausbilden (ab S. 12), sodass möglichst viele Patientinnen und Patienten in Simbabwe von einer fachkundigen Behandlung profitieren können. Zudem investieren wir vermehrt in die Forschung und helfen so, die HIV-Therapie zu verbessern (ab S. 14). Dass wir schon so lange in Simbabwe tätig sein dürfen, ist für mich eine grosse Freude und deshalb blicke ich dankbar auf unser Jubiläumsjahr 2023.