Act against Aids

Jahresbericht: Effiziente Projektarbeit in schwierigem Umfeld

Das Jahr schliesst mit einem Betriebsverlust von rund CHF 300'000. Gut 90 Prozent des Gesamtaufwands flossen in die Hilfsprojekte. Dank hoher Professionalität und Effizienz konnte ein Rekordzuwachs von 471 Patientinnen und Patienten gut bewältigt werden. Der Jahresverlust von CHF 2,4 Mio. ist primär auf das schlechte Börsenjahr zurückzuführen.

Der Gesamtertrag fiel 2022 mit CHF 7,7 Mio. wiederum erfreulich aus (Vorjahr CHF 7,9 Mio.). Die ordentlichen Spenden gingen leicht zurück auf CHF 2,1 Mio. (Vorjahr CHF 2,4 Mio.). Die zweckgebundenen Spenden liegen mit CHF 822'000 leicht tiefer (Vorjahr CHF 875'000); die Sachspenden sind auf rund CHF 1,9 Mio. angestiegen (Vorjahr CHF 1,5 Mio.). Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) unterstützte die Newlands Clinic mit CHF 1,8 Mio. Sie fördert die Stiftung von 2020 bis 2023 mit insgesamt CHF 6,98 Mio. Wir danken unseren Spenderinnen und Spendern und Partner für ihre Loyalität und Unterstützung in diesem herausfordernden Jahr.

Effizienter Einsatz der Mittel
Nach der Pandemie konnten die Aktivitäten wieder weitgehend realisiert werden und die Gesamtausgaben liegen mit rund CHF 8 Mio. deutlich über Vorjahresniveau (+21 %). Davon sind CHF 7,2 Mio. oder 90,1 Prozent direkt in die Projekte geflossen. Für die Klinik wurden CHF 6,2 Mio. (+23 %), für das Zentrum für Frauengesundheit CHF 388'000 (+34 %) und für das Ausbildungszentrum und die Forschung CHF 571'000 (+19 %) aufgewendet. Die höheren Ausgaben der Klinik sind insbesondere auf gestiegene Patientenzahlen zurückzuführen, verbunden mit einem Zuwachs beim medizinischen Personal, einem höheren Medikamentenverbrauch, höheren Beschaffungskosten wegen der Inflation sowie einem grösseren Bedarf an Nahrungsmittelhilfe.

Allgemeiner Aufwand leicht gestiegen
Der Aufwand für Verwaltung sowie Mittelbeschaffung und Kommunikation erhöhte sich auf rund CHF 790'000 (+5 %) und macht 9,9 % der Gesamtausgaben aus. Die Verwaltungskosten liegen bei CHF 474'000 (+4 %); für die Mittelbeschaffung und Kommunikation wurden CHF 314'000 (+6 %) ausgegeben. Schlechtes Finanzjahr führt zu Jahresverlust Das Finanzergebnis wird überschattet von einem der schlechtesten Börsenjahre seit Langem. Das Umlaufvermögen reduzierte sich aufgrund des schlechten Finanzergebnisses auf CHF 23,2 Mio. (–9,8 %), wovon CHF 13,8 Mio. auf Wertschriften entfallen. Die Medikamentenvorräte sind stabil geblieben. Das Organisationskapital beträgt CHF 23,8 Mio., davon ist das gebundene Kapital wie bis anhin CHF 18 Mio. Die lebenslang notwendige HIV-Behandlung der Patientinnen und Patienten kann damit über längere Zeit sichergestellt werden. Die Betriebsrechnung schliesst mit einem Aufwandüberschuss von rund CHF 300'000. Die negative Entwicklung der Finanzmärkte wirkt sich im Finanzergebnis aus und führt zu einem Verlust vor Kapitalveränderungen von rund CHF 2,4 Mio. Nach der Kapitalentnahme von CHF 21'000 ergibt sich ein Jahresverlust von knapp CHF 2,4 Mio. Die Wertschwankungsreserven betragen nach wie vor CHF 1,9 Mio. (13,8 % des Wertschriftenbestandes).

Abschlüsse Simbabwe
Die lokale Organisation Ruedi Lüthy Foundation Zimbabwe stellt den reibungslosen Betrieb der Newlands Clinic sicher und die Ruedi Lüthy Foundation stellt die benötigten Mittel zur Verfügung. Die Abschlüsse der Ruedi Lüthy Foundation Zimbabwe, des Ausbildungszentrums und des Zentrums für Frauengesundheit wurden von der Revisionsgesellschaft Grant Thornton in Harare geprüft und in der vorliegenden Rechnung konsolidiert.

Organisation und Entschädigungen
Die Mitglieder des Stiftungsrates (siehe S. 15) erbringen ihre Leistungen ehrenamtlich und sind für vier Jahre gewählt. Eine wiederholte Wiederwahl ist zulässig. Sie sind für die strategische Führung der Stiftung und die Bewirtschaftung der Vermögenswerte verantwortlich. Lohn und Honorar der Geschäftsleitung und Stellvertretung beliefen sich auf rund CHF 93'000 inkl. Arbeitgeberbeiträge. Davon entfielen CHF 32'000 auf den Projektaufwand und CHF 61'000 auf den allgemeinen Aufwand. Der Minderaufwand ist auf die zeitweise krankheitsbedingte Absenz der Geschäftsleiterin zurückzuführen.

Ausblick
2023 ist Wahljahr in Simbabwe. Die ökonomische Lage ist nach wie vor instabil und die Kostenentwicklung ist erneut schwierig einzuschätzen. Das Team der Newlands Clinic wird wiederum alles daransetzen, den ordentlichen Betrieb aufrechtzuerhalten, und stellt sich den neuen Herausforderungen im medizinischen, wirtschaftlichen und logistischen Bereich. Wir hoffen, weiterhin auf die Unterstützung unserer treuen Spendergemeinde
zählen zu dürfen.