Act against Aids

Zum Rücktritt von Sabine Lüthy

Seit 2012 führte Sabine Lüthy die Stiftung mit hoher Führungs- und Sozial-kompetenz sowie Herzblut. Zwölf Jahre lang schaffte sie in der Schweiz ein Bewusstsein dafür, dass HIV in Simbabwe immer noch ein drängendes Gesundheits-problem ist. Dank ihrem beherzten Engagement und ihrer charmanten Beharrlichkeit überzeugte sie viele grosszügige Gönnerinnen und Gönner Jahr für Jahr, mit ihren Spenden mitzuhelfen, den Betrieb der Newlands Clinic in Harare aufrecht zu erhalten.

Sabine Lüthy hinterlässt eine menschliche Lücke, doch ihre Gesundheit rückt nun an die erste Stelle. Das ganze Team der Geschäftsstelle in Bern sowie der Stiftungsrat danken ihr für ihren unermüdlichen Einsatz und wünschen ihr auf diesem Weg viel Kraft und eine nachhaltige Genesung.

Sabine, du hast die Stiftungsleitung 2012 übernommen. War es für dich immer klar, dass du einmal in der Stiftung mitarbeiten würdest?

Nein, denn ich mochte meine Arbeit als Radiojournalistin sehr. Die Arbeit und der Fortgang der Stiftung waren jedoch immer präsent in unserem Familienalltag. Als mich Vater um meine Mithilfe bat, musste ich nicht lange überlegen und ich habe diesen Entscheid nie bereut.

Nun bist du aufgrund einer Long-Covid-Erkrankung dazu gezwungen, dein Amt niederzulegen. Wie geht es dir dabei?

Ich bin sehr traurig und vermisse meine Arbeit sowie die Menschen in Bern und Harare sehr. Doch leider gibt es zurzeit keinen anderen Weg, als dass ich mich auf meine Gesundheit konzentriere - mir und meiner Familie zuliebe. Das Lebenswerk meines Vaters braucht eine Leitung, die stark ist und alles zusammenhält. Das Spenderumfeld ist härter geworden, es braucht mehr Energie, um Jahr für Jahr die Finanzen für den Betrieb der Newlands Clinic sicherzustellen. Daran geht kein Weg vorbei, denn unsere über 8'000 Patientinnen und Patienten sind auf eine lebenslange und professionelle Behandlung angewiesen.

Wie geht es mit der Stiftung weiter?

Wir können auf viele hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen, sei es in Harare oder in Bern. Die Stiftung steht auf einem soliden Fundament, dafür bin ich sehr dankbar. Die Suche nach einer passenden Nachfolge für die Geschäftsleitung läuft seit Anfang Jahr. In der Zwischenzeit übernimmt Gregor Neidhart, unser langjähriges Stiftungsratsmitglied die Leitung der Stiftung. Er hat in den letzten Monaten bereits als Co-Geschäftsleiter gewirkt und geniesst mein volles Vertrauen.

Wie viel Lüthy steckt nun noch in der Stiftung?

Viel. Mit meinem Rücktritt verändert sich die Wertehaltung und die Ziele der Stiftung nicht. Klar fällt es mir sehr schwer, die operative Leitung nach all den Jahren loszulassen. Aber die Stiftung und die Klinik sind und bleiben ein wesentilicher Teil unserer Familie - unserer Familiengeschichte. So werde ich mit dem Werk meines Vaters immer verbunden sein.